Eine kleine Gasse

Nächste Runde, Helena. Sie betrachtete das Mädchen genauer. Ihr Look lies darauf schließen, dass sie nicht gerne im Durchschnitt war. "Was glaubst du bin ich?", fragte sie nun vorsichtig. Wie viel hatte sie riskiert mit ihrem kleinen Auftitt ahnte der Mensch womöglich irgendwas? Die anderen Vampire in dieser Gegend würden ihr den Hals umdrehen, wenn sie es schaffen würden, dass wusste sie. Sie hoffte der Verstand des Mädchens war nicht so gut, wie die Kampfkunst.

Ein lautes, mädchenhaftes Lachen durchdrang die Finsternis, als ich diese Frage hörte. Sollte das ein Scherz sein? Ich konnte antworten, dass sie etwas Unnormales war. Doch das war wenig aufschlüssig. Ganz sicher war sie kein gewöhnlicher Mensch. Dafür war sie einfach viel zu schnell. Aber was war sie dann? Ich war mein Leben lang der Annahme gewesen, dass es so etwas wie Vampire und andere übernatürliche Wesen nicht gab. Hirngespinste. Produkte der menschlichen Fantasie. Geschaffen um kleinen Kindern Angst einzujagen. All das traf auf diese Wesen zu und man hatte mir gesagt, sie existierten nicht wirklich. Doch nun sah es ganz danach aus, als gäbe es sie doch. Vor allem Helenas Schnelligkeit, ihre erstaunlichen Reflexe - für einen Menschen der nicht zur Mordmaschine ausgebildet worden war - und ihre Stärke, als sie mich mit einem einigen Ruck - der alles andere als angestrengt ausgesehen hatte - von sich gedrückt uns sich befreit hatte. Helena war ganz sicher kein normaler Mensch. "Halt mich für verrückt, aber wenn man Eins und Eins zusammen zählen kann, dann kommt man auch darauf, dass du keines Falls einfach nur ein Mensch wie jeder andere sein kannst." Antwortete ich ihr und verschränkte die Arme vor der Brust.

Helena lies sie lachen. Es war ein ungewöhnliches Lachen. Keines, dass sie ihr zugetraut hätte. Dann konnte sie quasi sehen, wie der Mensch dacht. Über sie nachdachte und sich die einzie plausible Antwort aus dem Kopf schlug. Bestimmt glaubte sie nicht an vampire. Nein, ganz sicher nicht. Doch die Antwort gefile Helena. Das hätte um einiges schlimmer kommen können. Wenn sie jetzt sagte, sie sei ganz normal, würde die andere ihr niemals glauben. "Vielleicht.", sagte sie deshalb einfach nur und hob eine Augenbraue.

"Vielleicht?" Wiederholte ich und runzelte die Stirn. Doch das war auch schon alles, was ich tat. Sie gab sich offenbar nicht gerade Mühe damit, wie ein normaler Mensch zu wirken. Ich hingegen versuchte es wenigstens. Auch wenn es mir meine Reflexe ziemlich erschwerten. Aber versuchen war besser als gar nichts zu tun.

"Ja, vielleicht. Vielleicht hast du recht, vielleicht nicht. Wie kommst du drauf`", fragte sie dann noch interessiert. Dann erst einmal auf die Intiligenz. Auf die anderen Kampffähigkeiten konnte man später noch zurück kommen. Obwohl. sie lehnte sich ein wenig gegen die Wand, sehr menschlich, aber auch verdammt langsam so unverdächtig. Dann lies sie ihr Bein während sie redete vorfahren. War siw wirklich so gut?

Ich runzelte die Stirn, als sich Helena gegen die Wand lehnte. Als ich sie musterte, stellte ich fest, dass sie ihr Bein nach mir ausstreckte, als wolle sie mich bei Seite treten. Als sie in Reichweite kam, hielt ich ihr Bein fest und hätte ihr mit einer geschickten Bewegung den Knöchel brechen können. Doch ich tat es nicht, sondern hielt genau so inne. "Oh ich weiß nicht. Vielleicht - ist nur so ne Vermutung - weil du schneller bist als es ein Mensch jemals sein könnte. Außerdem kenne ich so gut wie keinen Menschen, der solche Stärke besitzt." Antwortete ich ihr und grinste schief, während ich ihr Bein von mir weg stieß.

Sie hielt ihr Bein fest. Sie wurde immer besser, dass musste man ihr lassen. Sie hatte keine Schwierigkeiten damit so auf einem Bein zu stehen, und lies den Menschen das Bein festhalten. Ihre Argumente waren gut. Sie hatte doch zu viel gesehen. Dann stieß sie ihr Bein weg und sie stellte sich einfach wieder hin, noch immer voll im Gleichgewicht. „Eigentlich eine nette Überlegung, aber ich fürchte, dass das nicht stimmt.“, sagte sie und lies es nach der puren Wahrheit klingen.

"Ganz wie du meinst." Antwortete ich und zuckte mit den Schultern. Mehr hielt ich nicht für angebracht. Was brachte es mir schon, wenn ich weiter dagegen redete? Außer dass man mich für eine rechthaberische Spinnerin halten würde. So etwas konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. Indem ich mein Gewicht auf das andere Bein verlagerte, überprüfte ich gleichzeitig ohne dass es irgendwem aufgefallen wäre, ob sich meine Pistole noch da befand, wo sie sein sollte. So konnte ich spüren, wie sie mir in die Hüfte drückte und es war wesentlich unauffälliger, als hätte ich das ganze mit einem Blick geprüft. So schnell er auch gewesen wäre.

Was sollte man da noch sagen? Ihre Augen blickten erneut oder besser noch immer zu dem Mädchen und sie mussterte sie. Sie tat nichts ungewöhnliches. Oder sollte man besser sgaen nichts ungewöhnliches für einen Menschen. Der Geruch von ihrem Blut traf sie in dem Moment, als sie tief Luft holte und sofort, stoppte sie das atmen. Es wäre schade um das Mädchen.

Ich hob die Augenbrauen und sah Helena an. "Starrst du immer alle so an, die sich trauen, was zu sagen oder sich zur wehr zu setzten?" Oder in meinem Fall eben beides. Nicht, dass ich es nicht gewöhnt war, misstrauisch beobachtet zu werden ... allein schon weil ich anders war. Aber irgendwann musste man der Sache ja mal auf den Grund gehen. Und da mir ohnehin nichts besseres einfiel, hinterfragte ich dies eben. Was hätte ich auch sonst mir der verbleibenden Nacht anfangen sollen? An schlafen gehen dachte ich noch nicht einmal und ehe ich noch weiter ziellos durch das Dorf irrte ...

Noch ein Pluspunkt. sie war gerade in Helenas Respektskalar nach ganz oben geschossen. So schnell und hoch wie noch kein Mnesch vor ihr. "Nein. Ich starre alle Menschen so an, die gute Reflexe haben und sich zur Wehr setzen wollen.", erklärte sie nur und betrachtete die junge Frau noch immer. WAs war so anders an ihr als an allen anderen Menschen? Bis auf die Tatsache, dass sie sehr gut kämpfen konnte?

"Wer sich nicht zur Wehr setzten will ist ja auch dumm." Antwortete ich und verdrehte leicht grinsend die Augen. Natürlich gab es auch noch die Art von strohdummen Blondchen, die sich gerne einfach alles gefallen ließen. Vielleicht dachten sie aber auch einfach nur, sie wären so super cool, dass ihnen ohnehin nichts und niemand etwas anhaben konnte. Aber da hatten sie sich gewaltig geschnitten. Denn wie ich wusste, war die Welt nicht pink und sie glitzerte auch nicht. Sie war voller Gefahren wo man nur hin kam. Und wer nicht manchmal um seine Rechte kämpfte, der hatte schneller verloren, als dass er 'Parler' sagen konnte.