Im Schatten einer Linde

Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien. Menschen waren draußen und spazierten umher. Und ich stand bloß hier und dachte darüber nach, wie dämlich diese Wesen doch waren. Das war ja schon immer meine Lieblingsbeschäftigung, wenn ich nicht gerade irgendwo rumsaß und las, oder versuchte meines Gleichen zu finden. Doch das war zunehmends schwer. Großmutter war nicht erfreut wenn ich ihr sagte, ich wollte andere Vampire treffen. Vor allem weil wir zu jener Sorte gehörten, die sich wie Menschen fortpflanzten. Außerdem meinte sie, dass die anderen Vampire nur Angeber waren. Ihre Worte waren immer aufs Neue seltsam für mich. Immerhin war sie doch immer darauf bedacht mir einzureden, wie toll wir Vampire doch waren. Und das hatte eigentlich gut bei mir geklappt. Menschen ahnten oft, dass ich anders war, also war ich auch nicht gerade auf deren Gesellschaft erpicht. Lieber war ich ein einsames Wesen, dass umher lief und nicht darauf achten musste, meine übernatürlichen Fähigkeiten zu verbergen. Aber es wäre schon schön, mal jemanden zu treffen, der so war wie ich ...