Strange Life
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Es wirkt nicht wie es schein also denke nie das alles normal ist was hier geschiht.
 
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 Unter einem Ahornbaum

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Mya Archibald

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BeitragThema: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 6:20 pm

Mit einem Buch bewaffnet hatte ich mich mal wieder davon gemacht. Dad war sowieso nicht zu sprechen, also was solls? Vielleicht würde ich wieder runter kommen, wenn ich mich in den kleinen Park verzog. Also tat ich das und setzte mich unter einen alten Ahornbaum. Blaue Jeans, ein weißes Top und weiße, wenn auch schon etwas schmutzige Chucks. Mehr brauchte ich im Moment nicht. Außer meinem Buch. Und der Rest sollte mich doch bitte einfach nur in Ruhe lassen. Tief durchatmend begab ich mich in den Schneidersitz, fuhr mir mit den Fingern wie mit einem Kamm durch das schulterlange, braune Haar und schlug mein Buch auf der Seite auf, auf der ich zu letzt aufgehört hatte zu lesen.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 6:33 pm

Es war wieder so ein herlicher Tag. Ähnlich dem gestrigen. Nur das mir heute wohl kein Streich den Tag versüßen würde. Ich war im Moment ziemlich glücklich, auch wenn ich heute Chemie geschrieben hatte. Who cares about this? Es war mir egal, ob es gut war, hauptsache es war positiv und meine Eltern pfuschten mir nicht ins Handwerk. Immerhin arbeitete ich immer noch auf den neuen Verstärker hin. Und den brauchte ich dringend, wenn ich wirklich mit meiner kleinen Band das nächste Wochenende das kleine Konzert geben wollte. Ich hasste es, wenn ich so abhängig war von jemanden. Das nahm mir jegliche Freiheit. Und ich liebte Freiheit. Daher war ich nun auch wieder draußen, bewaffnet mit einem kleinen Block und einem Stift, welcher hinter meinem Ohr klemmte. Meine Beine trugen mich automatisch zum Park, wo ich früher immer gerne mit Brian gespielt hatte. Gott habe ihn seelig. Wehmütig sah ich auf meine Füße, welche wie programiert einfach auf einen gewissen Platz zu gingen. Gut, dass niemand meine speziellen sensiblen Momente kannte, sonst wäre ich aufgeschmissen. Als ich jedoch das Rascheln von umblätternden Seiten vernahm sah ich auf und setzte mein allseits beliebtes Lächeln wieder auf. Langsam näherte ich mich dem Mädchen, das am Boden saß. Na bitte, doch noch etwas, dass mir anderweitig den Tag versüßen konnte. "Hey, wie gehts?", fragte ich lässig und lehnte mich an den Stamm.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 6:47 pm

Die Zeit verging und ich versank in mein Buch. Gelegentlich kam es mir so vor, als wäre ich selbst Sophia, die sich durch eine bizarres und gefährliches Reich kämpft, welches die heutige Neuzeit darstellt. Doch heute gab es zu viele Geräusche um mich herum, um so tief in die Geschichte zu versinken. Das leise Raschen des Blätterdaches über mir und all die feinen Einzelheiten in den Geräuschen der Natur, die gewöhnlichen Menschen verborgen blieb, hohlten mich alle paar Sekunden wieder zurück in das Hier und Jetzt. Eine andere Welt. Das war es wohl, was ich mal wieder brauchte. Doch solange meine Jungs so sehr mit der Schule beschäftigt waren, konnten wir die Bandproben voll vergessen. Die würden aus allen Wolken fallen, wenn ich ihnen sagte, dass wir auf der Firmenfeier meines Vaters in drei Wochen einen Auftritt hatten. 'Spinnst du, wieso ausgerechnet bei deinem Alten?' Das wäre wohl das Erste, was Mason heraus rutschen würde. Aber ein Gig war nun mal ein Gig und wir konnten jeden Einzelnen davon brauchen.
Irgendwann hörte ich Schritte und seufzte lautlos, als sich jemand gegen den alten Ahornbaum lehnte. Ich sah zu dem Jungen auf und beförderte meinen Pony mit einer eleganten Kopfbewegung aus meinem Gesicht. "Nun, im Moment, sitzt es. Wie du sicher siehst." Antwortete ich und lächelte frech und genervt gleichzeitig.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 7:02 pm

Irgendwoher kannte ich sie ja. Zumindest kam sie mir bekannt vor. Aber in einem kleinen Dorf wie diesem hier war es kein Wunder, dass man sich mindestens schon zweimal gesehen hatte. Und die meisten gingen auch nicht in irgendeine Großstadt um dort zur Schule zu gehen. Sie blieben alle hier. Schien wohl eine alte Dorftradition zu sein. Irgendwie hatte ich ja auch nichts dagegen. Es kam immer besser, wenn man sagte, dass man aus einem kleinen Dorf bis ganz nach oben aufgestiegen war. Vom Bordstein zur Skyline, wie dieser Rapper es so treffend ausdrückte. Aber ganz so "Gangster" war ich auch nicht. Wie auch, wenn meine Eltern so viel Geld scheffelten. Manchmal kam man sich dann schon vor wie ein Looser, der nur versuchte etwas von dem Ansehen der Eltern abzuhaben. Vermutlich hängte ich mich deswegen so in meine Zukunftspläne und vergaß im hier und jetzt zu leben und vor allem für die Schule zu lernen. Naja was solls. "Ja seh ich ... und ich seh auch irgendwie, dass ich zu stören scheine ...", seufzte ich und sah kurz über das Gelände. Vielleicht sollte ich mir dann wohl einen anderen Baum suchen. Außer meine nette Ader verhalf mir dazu, dass sie ein wenig weicher wurde. Nur ungern gab ich nach, auch wenn es dabei um ein hübsches Mädchen ging. Ich sah noch einmal kurz zu Boden, bevor ich sie unschuldig mit geneigtem Kopf ansah und dabei den Rand meines Hutes im BLickwinkel hatte.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 7:13 pm

Ich seufzte. In der Schule hatte ich diesen Typen öfter gesehen und er war nicht gerade die Art von Mensch, auf die ich mich gerne einließ. Ich wusste zwar nichts genaueres über ihn, aber ich hatte eine ausgesprochen gute Beobachtungsgabe. Hier waren die meisten Leute nett - anders als in Topeka, was eben doch eine Großstadt war - und daher stach man sofort heraus, wenn man anders war. "Ich bin genervt. Ist zwar nicht allein deine Schuld, aber dennoch. Aber wenn es dir Spaß macht, kannst du bleiben." Jetzt wo er schon mal da war. Wenigstens ich sollte nett sein, wenn es andere schon nicht taten. Ich klappte mein Buch zu und umklammerte es mit den Armen. Dad würde sich nur wieder aufregen, wenn er wüsste, dass ich mich im Park herum trieb und las, wo ich doch lernen sollte. Aber weshalb sollte ich das tun, wo ich mich was meine Noten betraf doch sowieso in der mittleren Oberschicht bewegte. So wirklich etwas dafür getan hatte ich noch nie. Es kam einfach von selbst. Wahrscheinlich hatte ich es irgendwie im Blut. Wie sonst hätte Dad so erfolgreich werden können? So als Geschäftsführer einer riesigen, weltweit bekannten Autofirma musste man schon einiges drauf haben. Aber das er mich so vernachlässigte nagte an meinen Nerven. Immerhin war ich doch noch immer seine Tochter. "Mya Archibald." Stellte ich mich der Höflichkeit halber vor und bereute es schon eine Sekunde später. Verdammt aber auch. Jeder kannte den Namen Archibald und in der Schule bekam ich keine Ruhe von all diesen falschen Freunden die sich für ihr Leben gern einschleimten. Auch wenn mein Name eigentlich Marietta war. Absolut niemand nannte mich so.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 7:27 pm

Nicht alleine meine Schuld? War sie eine Einsiedlerin oder was? Oder hatte sich der kleine Zwischenfall schon rumgesprochen und es war doch zu offensichtlich für einen Unfall gewesen? Mist. Oder diese kleine Blonde hatte ihn angeschwärzt bei irgendeiner Waisenhaustante. Die waren ja sowieso - wie jeder wusste - die Dorftratschen schlechthin. Ich seufzte bloss und nahm weiterhin mit dem Blick auf meine grauen Chucks vorlieb. Nachdem ich gestern meinen fiesen Tag hatte, schien ich heute wieder ne sensible Schiene zu fahren. Seit Brian ... naja ... Das war nicht immer so, sagen wir es mal so. Ich denke einfach ungern darüber, dass er ... Schnell schob ich jegliche Gedanken in den letzten Winkel und seufzte erneut. Sie musste mich für verweichlicht halten. "Spaß machen? Denkst du man hat immer Spaß, wenn man so ist, wie ich?", rutschte es mir raus und ich biss mir sofort auf meine Lippen. Ehrlich mal, vielleicht hätte ich nicht, bevor ich außer Haus gegangen war, ein oder zweimal den Vodka anfassen sollen. Aber was sollte man schon machen, wenn man wirklich wieder einmal Chemie verkackt hatte. Ich musste jetzt nur aufpassen, dass ich nicht weiterhin irgendwelchen Mist quasselte. Obwohl ich eher vorhatte zu gehen und es auch sollte, ließ ich mich doch am Stamm runterruschten und nahm neben ihr Platz. "Freut mich Mya ... Kevin Brolden!", antwortete ich anstandshalber, während meine Gedanken ratterten. Irgendwie machte es bei ihrem Nachnamen da klick in meinem Kopf, aber die Information fehlte im Moment. Zu allem Überfluss reichte ich ihr auch noch meine Hand, wie man es eben bei soetwas tat. Brolden ... irgendwie war der Name schon ziemlich dämlich. Aber typisch eben für meinen Banker-Dad. Zum Glück hatte meine Mum ihren Mädchennamen als Künstlernamen behalten und so wussten nur jene, die mich kannten, was sie vom Beruf her war. Es war tausendmal besser, wenn man im Momenten wie diesen jemanden neutral begegnen konnte. Aber irgendwas sagte mir, dass mein Ruf mir mal wieder vorauseilte und sie nicht zu jenen zählte, die mich für meine Art bewunderte. Aber ich konnte ja dennoch versuchen nett zu sein.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 7:37 pm

"Wenn man ist wie du? Ach. Wie bist du denn?" Fragte ich. War es denn nicht nur verständlich, dass man genervt war, wenn man mitten in einer Tätigkeit unterbrochen wurde? Nun ja. Seis drum. Ich beobachtete seine Mimik, die eine Mischung aus nachdenklich, traurig und irgendetwas undefinierbarem darstellte, während er sich am Stamm des Baumes hinab rutschen ließ. Merkwürdiger Kerl. Aber dennoch schüttelte ich kurz seine Hand. "Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, Kevin." Kevin war nun nicht gerade einer der Namen, die ich unbedingt zu den Schöneren einordnen würde. Aber nun gut. Ich hasste es so vornehm erzogen worden zu sein. In Momenten wie diesen lugte meine gute Erziehung unter meinem sonst so frechen und schlagfertigen Charakter heraus. Es war lästig. Am liebsten wäre ich immer das rebellische, vorlaute Mädchen. Ein Niemand, der nur durch das bekannt war, was er mit den Lehrern anstellte. So war ich, doch so sah mich niemand. Und all das, war nur die Schuld meines dämlichen, reichen Vaters und seiner dämlichen, viel zu bekannten Autofirma, die dafür sorgte, dass absolut jeder unseren dämlichen Namen kannte. Und - du meine Güte - wie viele hießen schon Archibald? Das war nun wirklich nicht gerade der häufigste Name in Amerika.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 7:47 pm

Meinen Namen sprach sie so aus, als wäre sie einer derjenigen vielen, die den Namen nicht sonderlich mochten. Konnte ich verstehen. Kevin war der typisch Name für Assis und Drogenkinder. Wenn es nach meiner Mum gegangen wäre, wäre ich nun ein Zack. Aber nein, der Alte hatte mehr zu sagen gehabt und nun siehe da, ein Kevin. Natürlich hatte ich schon oft verhandelt als Zweitnamen zumindest den besseren Namen zu bekommen. Doch denkste. Der Alte stellte sich quer. Und er meinte stets, wenn ich haben wollte, was ich brauchte, dann musste ich auch tun, was er verlangte. Fand ich eigentlich recht unfair, da er wusste, dass ich nicht so schnell allein an Geld ran kommen konnte. Nicht mal die kleinen Garagenkonzerten brachten Schotter ins Haus, auch wenn immer genügend Leute da waren. Diese wurden dann spätestens, wenn mein Dad nach Hause kam auch wieder verscheucht. Eigentlich war er ja dagegen, dass ich denselben Weg einschlug wie meine Mutter. Ich konnte ja auch nichts dafür. Es lag nun mal in meinem Blut. Im Gedanken versunken schob ich meinen Hut zurecht, so wie ich es öfter tat. Das war schon reine Gewohnheitssache. Um dann nicht völlig dämlich dazusitzen, wandte ich mich wieder zu ihr. "Wenn ich arg stören sollte, dann schick mich weg, oder sag einfach ich soll die Klappe halten!" Wenn solche Mädels mir das sagten, dann tat ich es auch meistens. Nicht immer, aber von Zeit zu Zeit schon. Wieder schob ich meinen Hut zurecht. Es war wie ein Tick. "Bist du nur hier zum Lesen, oder versteckst du dich vor irgendetwas?", wollte ich nach ein paar Momenten des Schweigens wissens, während mein Blick immer noch auf sie geheftet war. Ihre Augen gefielen mir irgendwie.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyMi Mai 25, 2011 7:57 pm

Ich konnte einfach nicht anders, als genervt zu seufzten. Warum merkten Typen nur nie, dass es diese Fragen waren, die nervten? Das war sowas von typisch. "Wie schon gesagt: Du störst nicht, ich bin lediglich genervt. Dad hat ne Besprechung und ich bin mal wieder Luft und überflüssig." Das war eben Marcus Archibald. Immer beschäftigt und ein Rabenvater. Genial, keine Frage. Aber eben einfach kein guter Vater. Ich war seine Tochter und ich brauchte mir um nichts Sorgen zu machen. Aber wenn er sich nicht um mich kümmerte, was sollte ich dann zu Hause? Seit mein Bruder tot war, ging ihm sowieso alles sonst wo vorbei. Jetzt hatte er ja keinen mehr, der das Geschäft mal übernehmen konnte. Klar konnte ich das tun, aber ich war ja ein Mädchen und er ließ mich nicht in die Geschäftsführung. Erst recht nicht, wenn ich nicht vorher so wie er am Fließband angefangen hatte.
Was solls? Ich wollte sein dämliches Unternahmen ja gar nicht. Ich wollte lieber mit der Band groß rauskommen. "Ich bin hier um zu lesen, weil ich mich vor meinem langweiligen Alltag verstecke." Sagte ich und sah Kevin an. "Und aus welchem Grund bist du hier?"
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyDo Mai 26, 2011 4:15 am

Ich sollte lieber besser aufpassen. Sonst würde sie nur noch genervt aufseufzen und gar nicht mehr mit mir reden. Wieso musste ich auch immer einen auf seltsam machen, wenn ich ein paar Stunden zuvo fies gewesen war? Das war doch irgendwo unlogisch. Brian hatte es immer "Kevs Tage" genannt, auch wenn es manchmal nur ein paar Stunden andauerte. Während sie sprach, musterte ich sie natürlich und dachte nach. Der Name kam mir wirklich schrecklich bekannt vor. Umso peinlich war es dann nur, dass mir aber nicht einfiel woher. Daher sprach ich das auch gar nicht erst an.
"Ich brauchte frische Luft ... und eine andere Atmosphäre, denn zu Hause, wo einem nur gesagt wird, wie mies man ist, weil man vermutlich mal wieder in Chemie versagt hat, kann man keine Ideen für neue Songs sammeln", seufzte ich und kratzte mich hinter dem Ohr, wo der Kuli noch immer steckte. Nich selten kam es vor, dass ich das Ding auch einfach verlor, wenn ich ihn so verstaute. Umso mehr war es also eine kleine Überraschung für mich, dass er noch da war. Man kann sich eben auch an den kleinen DIngen des Lebens erfreuen. Wie einem Kuli. Okay, jetzt kam ich mir selbst Gedanken schon dämlich vor. "Du machst doch auch Musik oder?", fragte ich dann, um vielleicht mein löchriges Erinnerungsvermögen auf Vordermann zu bringen.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyDo Mai 26, 2011 6:01 pm

"Dabei ist Chemie doch so einfach." Sagte ich mehr zu mir selbst als zu Kevin und beobachtete, wie ein Baum ganz in der Nähe seine Blätter im Wind wiegte. Erst als er aus heiterem Himmel fragte, ob ich auch Musik machte, drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und runzelte Fragend die Stirn. Woher er das nur wusste? Unsere Band war nun nicht gerade eine der Bekanntesten und dank meines Vaters schafften wir es so gut wie nie, irgendwo einen Auftritt klar zu machen. Immer wenn wir kurz davor standen, irgendwo spielen zu dürfen, machte er uns einen Strich durch die Rechnung, indem er mich entweder an genau diesem Tag für irgendetwas einspannte oder den Organisator des Ganzen anrief und in unserem Namen absagte. "Ja, tu ich. Warum?" Fragte ich deshalb und neigte den Kopf leicht zur Seite.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyDo Mai 26, 2011 6:37 pm

Das sie leise Chemie als gut befand, ließ ich mal unkommentiert. Ja vielleicht war es einfach, aber mir fehlten die Nerven und vor allem das Gen um das zu lernen, was ich niemals brauchen würde. Außer jemand verlangte einen chemischen Song, dann würde ich mich natürlich voll reinknien. Aber so, völlig umsonst. Nur wegen der Noten? Niemals. Mittelmaß war da selbst für mich gut genug. Und was nicht passte, wurde mit Geld und anderweitigem geregelt. Warum also groß Gedanken machen wegen so etwas? Und dennoch tat ich es. Es war schon seltsam.
Während ich sie immer noch ansah, sah sie einem Baum zu, der wohl den Wogen des Windes folgte. Sah bestimmt wunderschön aus, doch ich beließ es dabei, sie anzusehen und ihre Schönheit zu bewundern. Endlich gab sie mir eine Antwort auf meine Frage und ich musste grinsen. "Manches spricht sich auch herum, egal wie klein man am Anfang sein mag. Vor allem in diesem Milleu!", erklärte ich charmant lächelnd und war heilfroh, damit ins Schwarze getroffen zu haben. Immerhin könnte es ja auch wahr sein, dass Mike, der Drummer meiner kleinen Truppen mal was von ner Band erzählt hatte, die fast keine Gigs bekam. Auch wenn ich mir nicht mehr so socher war, ob sie da dazu gehörte. Aber ich lag noch nie falsch mit meinen Vermutungen. Und das machte mich auch zeitweise so unberechenbar.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyDo Mai 26, 2011 7:06 pm

Langsam aber sicher wurde es später und der Mond schimmerte durch die Äste eines Baumes am anderen Ende des Parks. Für menschliche Augen kaum zu erkennen, doch für mich gestochen scharf wahrnehmbar. "Wenn mein Dad uns nicht jeden Auftritt versauen würde, dann wären wir gar nicht mehr so klein. Mittlerweile fragt schon kaum mehr jemand, ob wir nicht Interesse hätten zu spielen, weil mich mein Dad entweder immerzu einspannt um an genau diesem Tag etwas zu erledigen oder in unserem Namen absagt." Murmelte ich vor mich hin und verschränkte die Arme vor der Brust. Was sollte ich da schon noch tun? Selbst wenn ich meinem Vater verheimlichte, dass wir einen Auftritt hatten. Er fand es immer wieder irgendwie heraus. "Ich nahem an, du fragst weil du auch Musik machst?" Stellte ich mehr fest, als das ich fragte und fuhr mir mit den Fingern durchs Haar, während ich weiter beobachtete, wie der Mond immer höher und höher kletterte.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyDo Mai 26, 2011 7:50 pm

Das klang ja übel. Mein Vater war auch nicht gerade begeistert, dass ich nach meiner Mutter kam, aber er verhinderte nicht, dass ich meine Talente ausspielte. Ich konnte richtig Mitleid für Mya empfinden. Eltern sollten nicht saputieren, sondern eigentlich helfen. Das war ja echt mies. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, was wäre, wenn ich nicht immer das Zeug für die Band von meinen Eltern bekommen würde. "Ja, eigentlich schon. Wir schmeißen am Sonntag ne kleine Garagenparty mit Musik und so. Es kann jeder zum besten bringen, was er will. Vielleicht willst du ja kommen ... dein Alter muss es ja nicht wissen", meinte ich unschuldig zwinkernd. Zu diesen kleinen Feten lud ich nicht jeden ein, aber sie war es wert zu kommen. Niemand sollte am musizieren gehindert sein. Das war doch absurd und obendrei unfair. Jeder hatte andere Vorlieben und Talente und jeder gebrauchte sie, wie es einem passte. Erwartungsvoll lächelte ich sie an. Irgendwie schien sie recht nett zu sein, weswegen es mir auch nicht gerade schwer fiel meine nette Seite zu zeigen. Vor allem deswegen, weil sie meine Leidenschaft zu teilen schien.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyDo Mai 26, 2011 8:07 pm

Wohl war, mein Alter musste wirklich nichts erfahren. Und das würde er auch nicht. Unser Gig stand in drei Wochen an und bis dahin könnte es sich mein Dad noch anders überlegen und sich doch eine Band suchen, in der nicht gerade seine Tochter spielte. Er wollte um jeden Preis verhindern, dass ich etwas anderes machte, als eines Tages das Unternehmen zu übernehmen. Doch ich wollte es ja gar nicht und vor allem nicht dann, wenn er sich nur dafür interessierte, dass ich in die Firma mit einstieg, wenn ich ganz unten am Fließband anfing. Was sollte ich da? In der Instandhaltung hätte ich es noch eingesehen, da ich für ein Mädchen verdammt fit in allem war, was mit Technik und Elektrizität zu tun hatte. Aber so? Dem zu Folge war es nicht verwunderlich, dass ich sofort nickte. Wir konnten jede Chance gebrauchen. "Klar, ich komm gern. Mal sehn, vielleicht wollen die Jungs mit, dann könnten Rocking Sound endlich mal beweisen, was sie drauf haben." Lachte ich und grinste Kevin an. Merkwürdig. Jetzt im Moment schien er gar keine so miese Type mehr zu sein, wie er in der Schule immer wirkte, wenn man ihn sah, wie er andere fertig machte.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyFr Mai 27, 2011 10:35 am

Ich erwiderte ihr Lächeln nur umso beherzter. Dann hätte ich schon mal 2 Bands, bzw. 2mal für Musik gesorgt. Meinen Jungs würde das bestimmt gefallen, dass sie nicht andauernd für Unterhaltung sorgen mussten. Immerhin waren Partys ja nicht nur da um auf sich aufmerksam zu machen durch sein Talent. Nein, es würde auch Alkohol in Hülle und Fülle geben. Niemand sollte sagen, dass es bei Kev Brolden langweilig war. Das konnte ich mich auch gar nicht leisten. Immerhin konnte ich meinen Ruf nicht einfach so abkratzen lassen. Wer war ich denn? "Das ist toll, dann freu ich mich schon richtig euch zu hören. Wird bestimmt klasse!!" Außer man wollte am nächsten Tag in der Schule fit sein. Sonntag war wirklich dumm gewählt, aber an diesem Tag waren meine Eltern außer Haus. Diese Tatsache musste man doch nutzen. Dämlich wäre jeder, der das nicht tun würde! Wieder einmal fummelte ich an meinem Lieblingshut rum und grinste. Ich war wirklich gespannt auf ihre Band. Und vor allem auf ihre Show. Wenn ich sie so ansah, wäre es mir sogar egal, ob sie versagen würden, was ich natürlich nicht hoffte. Immerhin sind schon einige untergegangen, weil sie auf einer unserer Partys versagt hatten.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyFr Mai 27, 2011 2:13 pm

Ich nickte und wand mich dann wieder der Natur zu. Ich war nur froh, dass ich bis zum nächsten Vollmond noch Zeit hatte. Wie ich Vollmondnächte doch hasste. Es war zwar klasse, als Wolf durch die Wälder zu schleichen und alles mit anderen Augen zu sehen, aber die schmerzhafte Verwandlung brauchte ich nicht unbedingt. Hinzu kam, dass ich beinahe immer irgendwelche mehr oder weniger schweren Verletzungen davon trug.
Doch da ich noch genug Zeit bis dahin hatte, konnte ich die Jungs zusammen trommeln, um bis Sonntag noch mal so richtig alles zu geben. Vielleicht würde man uns dann ja endlich nicht mehr einfach nur als die Band ohne Gigs kennen, wenn man uns überhaupt kannte. "Darauf kannst du Gift nehmen." Bestätigte ich seine Aussage und grinste leicht schief. Wenn uns auch noch nicht gerade Viele gehört hatten, schlecht waren wir deshalb noch lange nicht.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyFr Mai 27, 2011 4:45 pm

Das würde ich sogar tun, wenn sie es verlangte. Dieser Gedanke erschreckte mich. Außerdem merkte ich erst jetzt, wie dunkel es wohl oder übel es schon war. Immerhin galt bei uns die goldene Regel, wenn ich keine Sondergenehmigung hatte, musste ich pünktlich vor der Dunkelheit daheim sein. Keine Ahnung wieso mein Vater diese bescheuerte Regel eingeführt hatte, aber er meinte er habe seine Gründe. Vielleicht lag es auch daran, dass Es damals nachts passiert war. Allein der Gedanken daran, den Mörder zu finden, wenn ich nur draußen blieb zu später Stunde, brachte mich schon fast wieder dazu hier zu bleiben. Doch es würde Ärger bedeuten und ich hasste Ärger. "So schön es auch hier bei dir ist, so muss ich mich doch verabschieden. Vielleicht sehen wir uns ja noch vor Sonntag!", setzte ich die Hoffnung in die Welt und erhob mich. Eigentlich war ich ja wegen etwas anderem raus gegangen. Aber das hier war irgendwie viel besser gewesen. Ich sah noch einmal zu ihr, bevor ich meinen Weg nach Hause antrat.
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BeitragThema: Re: Unter einem Ahornbaum   Unter einem Ahornbaum EmptyFr Mai 27, 2011 5:27 pm

Während ich weiter den langsam hinter der Baumkrone hervor tretenden Mond beobachtete, trat für einige Minuten schweigen ein. Doch mich störte das nicht. Ganz im Gegenteil. Man musste ja nicht immer etwas sagen. Allerdings entschied sich Kevin dafür, irgendwann wieder das Wort zu ergreifen. Wenn auch nur um sich zu verabschieden. Ich lächelte ihm zu und nickte."Ja vielleicht. Machs gut." Sagte ich und grinste.
Als er dann von dannen zog, lehnte ich mich gegen den Baumstamm hinter mir und starrte das Cover meines Buches an. Schade. Eigentlich hatte ich doch vorgehabt etwas mehr als nur ein paar Seiten darin zu lesen. Aber jetzt war es wohl zu dunkel dafür. Seufzend erhob auch ich mich nach einer Weile und machte mich auf den Heimweg. Vielleicht hatte ich Glück und mein Dad war noch immer beschäftigt. Dann hatte ich meine Ruhe. Jetzt wollte ich auch nicht mehr mit ihm reden. Wenn er nie Zeit hatte ... selbst schuld. Irgendwann hatte ich dann auch keine Lust mehr.
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